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Holyrood Park: Wildnis mitten in Edinburgh

Wer in Edinburgh ist und gerne wandern möchte, muss nicht erst in die Ferne schweifen. Mitten in der Stadt liegt der etwa 3,5km² große Holyrood Park: ein Stück Wildnis pur.

Man muss nur wenige Schritte in den Park machen und vergisst, dass man in einer Großstadt ist. Man stapft durch eine Heidelandschaft, über morastige Pfade, die manchmal im Nichts enden und zum Umkehren zwingen, und begegnet freilaufenden Hunden und in wind- und wetterfeste Jacken gehüllten Spaziergängern.

Das bunte Treiben der Stadt und der Verkehrslärm bleiben hinter einem und nur manchmal wehen einem die Klänge eines Dudelsackspielers entgegen, der sich für die Touristen an einem der Eingänge zum Park platziert hat. Die meiste Zeit jedoch hört man nur seine eigenen Schritte im nassen Gras und das Rauschen der Bäume im Wind.

Athur’s Seat

Im Süden von Holyrood Park erhebt sich Athur’s Seat, der mit 251m über dem Meeresspiegel die höchste Kuppe des Parks bildet. Ihn kann man von fast allen Seiten besteigen und wer mit dem Auto ankommt und einen gemütlichen Spaziergang bevorzugt, wird eher den flacheren Weg von Dunsapie Loch im Osten des Parks wählen. Wer jedoch zu Fuß aus der Stadt kommt und gerne klettert, sollte sich an die steile Treppe wagen, die zwischen den Salisbury Crags und Athur’s Seat beginnt und zu seinem Gipfel führt. Oben angekommen wird man dafür mit einem einzigartigen Ausblick über Edinburgh, Holyrood Palace, Edinburgh Castle, Calton Hill und die Lothians bis über den Firth of Forth belohnt.

Die Salisbury Crags

Ein anderer schöner Spazierweg führt von Holyrood Palace im Norden des Parks unterhalb der Salisbury Crags, etwa 45 Meter hohen Basaltklippen, entlang, die den Park in Richtung Stadtzentrum abgrenzen. Vor allem im Sommer bietet es sich auch an, auf den Crags Richtung Athur’s Seat zu wandern und von dort aus die Aussicht zu genießen. Am Ende des Salisbury Crags angekommen kann man nun entweder die Treppe zu Athur’s Seat erklimmen, oder aber im Windschatten der Gipfel durch das Tal in Richtung St. Margaret’s Loch spazieren. Auf dem Weg dorthin kommt man an der Ruine von St. Anthony’s Chapel vorbei, einer kleinen Kapelle aus dem 15. Jahrhundert, die auf einem Felsen über St. Margaret’s Loch emporragt.

Wer jetzt noch Energie hat (oder ein Auto) kann sich entlang der Old Church Lane auf den Weg nach Duddingston machen, ein Dorf, das südöstlich von Holyrood Park liegt. Der Weg an der Straße entlang ist zwar nicht die schönste Spazierroute, die Edinburgh zu bieten hat, jedoch führt er vorbei an Duddingston Loch, bekannt durch das Gemälde von Henry Raeburn, zu einer weiteren Attraktion: dem Sheep Heid Inn, angeblich dem ältesten Pub Schottlands. Eröffnet um 1360 verdankt der Pub seinen Namen einem Geschenk von König James VI: einer Schnupftabakdose mit dem eingravierten Kopf eines Schafsbock. Auch heute macht das Sheep Heid Inn seinem Namen noch alle Ehre, denn die Wand ist dekoriert mit einem ausgestopften Schafskopf. In gemütlichem Ambiente begießen die Einheimischen hier den Feierabend. Und neben frisch gezapftem Bier bietet die Küche des Pubs dem erschöpften Besucher auch einige traditionelle Leckereien. Ausprobieren!

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