Wer für längere Zeit unterwegs ist, hat häufig mit einer Menge Papierkram zu kämpfen. Diese leidvolle Erfahrung musste ich während meiner zahlreichen Auslandsaufenthalte bereits öfter machen. Jetzt, kurz vor einer weiteren Reise und in der Annahme, alle Vorbereitungen dafür sind erledigt, ist es wieder einmal so weit: In zwei Wochen stehen die Wahlen an!
Ich muss zugeben, dass der 22. September nun doch schneller herangerückt ist, als ich dachte und vielleicht hätte ich mir tatsächlich früher Gedanken über die Briefwahl machen sollen. Top oder Flop, ich habe mich entschlossen zu wählen, zumindest, wenn mir die Bürokratie nicht unnötig Steine in den Weg legt.
Meine Familie zuhause hat mir zwar lieb gemeint den Wahlbescheid eingeschickt, doch die Schrift ist einfach zu klein, um daraus irgendwelche Informationen ziehen zu können. Also muss das Internet ran: Voller Elan tippe ich „Briefwahl, Auslandsaufenthalt“ in Google ein und werde auf eine allgemeine Wikipediaseite weitergeleitet, ein anderer Link bringt mich zu einem speziellen Formular für den Bezirk Berlin, auf dem es zwar theoretisch ein äußerst praktisches Onlineformular gäbe, das ich aber nicht nutzen kann, da mein Wahlbezirk ein ganz anderer ist.
Weitergoogeln erbringt Infos wie „schicken Sie einfach eine Mail mit Namen, Geburtsdatum und Adresse“…ja an wen den bitte? 20 Minuten später gebe ich entnervt auf und frage mich… liebe Politiker – warum macht ihr uns das Wählen so schwer? Oder liegt es vielleicht doch an mir und ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht? Bitte ihr Lieben – klärt mich doch einmal auf! Sonst heißt es bei mir nämlich: Briefwahl (auf den letzten Drücker) = ein ganz klares NEIN!
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