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Korsika

Die viertgrößte Insel des Mittelmeeres ist entgegen der landläufigen Meinung keine typische Urlaubsinsel mit kilometerlangen Sandstränden und Touristenhochburgen, sondern besteht zum größten Teil aus einer massiven Berglandschaft. Zwar besitzt das französische Eiland über 1.000 Kilometer Küste, die ist aber zum Teil schroff und steil.

Mit mehreren Gipfeln über der 2.000 Meter-Marke ist Korsika für Kletterer, Trekker und Wanderer eine richtige Herausforderung. „Das Gebirge im Meer“, wie Korsika oftmals bezeichnet wird, liegt knapp 180 Kilometer vom Mutterland Frankreich (Nizza)entfernt, aber nur etwas über 80 Kilometer von Italien (Livorno). Zwischen Nizza und Ajaccio, dem Hauptort Korsikas, verkehrt täglich eine Fähre. Sie eine der wichtigsten Verkehrsanbindung der Insel, obwohl man das Eiland auch über die Flughäfen von Bastia, Ajaccio, Porto Veccio und Calvi erreichen kann.

Die vorchristliche Geschichte Korsikas ist geprägt von ständig wechselnden Herrschaften, so trugen unter anderem Griechen, Römer, Goten, Vandalen und Oströmer die Verantwortung. Zwischen dem 13. Und 18. Jahrhundert fiel Korsika unter das Herrschaftsgebiet des allseits herrschenden Stadtstaates Genua, der führenden Seemacht des Mittelalters. Mit dessen Untergang konnte man 1755 die Unabhängigkeit ausrufen, nachdem fast 20 Jahre zuvor den deutschen Baron Theodor von Neuhoff (1694 – 1756) zum König erkoren hatte. Jedoch war Theodor I. der einzige König, den Korsika jemals haben sollte. Nach dem Tod des Königs etablierte man eine demokratische Staatsform auf der Insel, musste sich aber 1769 der französischen Herrschaft beugen. Seitdem gehört Korsika, mit einer winzigen Unterbrechung während der Französischen Revolution (ging an England), zu Frankreich.

Die wunderbare Landschaft mit ihrem bergigen Charakter und der einzigartigen Flora und Fauna machen Korsika zu einem Erlebnis. So mancher Urlauber ist im kommenden Jahr zurückgekehrt, um auch noch den Rest der für sich zu entdecken. Hier existieren zahlreiche endemische Tier- und Pflanzenarten, also Arten, die ausschließlich auf Korsika beheimatet sind. Dazu zählt zum Beispiel der Korsische Gebirgsfrosch oder Korsische Feuersalamander, hinzu kommt eine umfangreiche Artenvielfalt bei Reptilien und Amphibien. Die Macchie ist charakteristisch für die Fauna der Insel, der immergrüne Buschwald bedeckt mehr als die Hälfte des gesamten Eilandes. Kiefer- und Kastanienwälder bedecken außerdem weite Teile der Berge. Kommt man in die Nähe von Ortschaften, werden viele Berghänge von wahren Weinplantagen bevölkert, deren Erzeugnisse weltweite Anerkennung genießen.

Der Monte Cinto (2706m) und der Monte Retondo (2622m) sind die höchsten Erhebungen. Neben weiteren Zweitausender stellen sie für jeden Alpin-Sportler eine große Herausforderung dar. Zwar sind die Anstiege nicht so steil wie in den zur gleichen Zeit entstandenen Alpen, trotzdem erfordern sie jede Menge Mut und Wagnis. Die mittleren Lagen von Korsika eignen sich hervorragend zum Wandern, so kann es oft geschehen, dass man auf längeren Abschnitten keine Menschenseele zu Gesicht bekommt – also Natur und Idylle pur.

Wenn man nebenbei noch ein paar Sehenswürdigkeiten besichtigen möchte, lohnen sich Abstecher nach Ajaccio, Bastia oder Calvi. Unter anderem ist Ajaccio als Geburtsort von Napoleon Bonaparte in die Geschichte eingegangen. Mit nicht mehr als 50.000 Einwohnern haben die Orte auf Korsika ihren eigenen Charme behalten und sind gerade zur Abendgestaltungen sowie zum Genuss der kulinarischen Spezialitäten besonders gut geeignet.