Home / Ratgeber  / Pitlochry – Touristenmetropole mit Tradition

Pitlochry – Touristenmetropole mit Tradition

In einem Reiseführer wird das schottische Städtchen Pitlochry am Fuß der Grampian Mountains liebevoll als „Touristenmetropole“ bezeichnet. In der Tat hat Pitlochry nur etwa 2500 Einwohner, überwiegend ältere Menschen. Dennoch zieht Pitlochry seit über 150 Jahren Besucher in seinen Bann.
Pitlochry – Touristenmetropole mit Tradition

Einerseits ist dies der Lage der Stadt zu verdanken, die eingerahmt von den Grampian Mountains, dem Fluss Tummel und dem Loch Faskally vor einer grandiosen Kulisse liegt und sich hervorragend als Ausgangspunkt für Wanderungen in die Grampians, Teil der schottischen Highlands, eignet. Andererseits verfügt Pitlochry über ein vielfältiges kulturelles Angebot, in dem von Highland Spielen bis zu Theater und Konzerten alles vertreten ist.

Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen

Wer Whisky mag wird Pitlochry lieben. Gleich zwei Brennereien liegen hier und sind offen für Besucher. Folgt man der Hauptstraße Richtung Südosten, weht einem schon bevor man das Schild der Blair Atholl Distillery sieht der Duft von Hefe und Gegorenem entgegen. Betritt man die Brennerei wird der Geruch noch durchdringender und in dem kleinen Ausstellungsraum oder einer Führung durch die Brennerei fällt es nicht schwer, sich 300 Jahre in die Geschichte zurückzuversetzen, als im ganzen Land illegale Brennereien betrieben wurden. Die Edradour Distillery liegt einige Kilometer außerhalb von Pitlochry und ist über einen malerischen Fußweg zu erreichen. Sie ist eine der kleinsten Brennereien des Landes und produziert traditionell mit wenigen Mitarbeitern nur 12 Fässer pro Woche.
Wer zur Zeit der Lachswanderung in Pitlochry ist, sollte unbedingt dem Staudamm am Loch Faskally und der dort installierten Fischleiter einen Besuch abstatten. In einer Kammer mit Glaswand kann man die Lachse auf ihrer Wanderung Stromaufwärts beobachten.
Das ganze Jahr über bietet das Festival Theater Besuchern ein ausgefallenes Programm. Während der Hauptsaison wird jeden Tag der Woche ein anderes Stück gespielt, aber auch in den übrigen Monaten ziehen Theaterstücke, Musicals und Pantomimen-Stücke Besucher in die Stadt am Fuß der Grampians. Am zweiten Samstag im September finden seit über 150 Jahren traditionelle Highland Games in Pitlochry statt, für die Athleten aus ganz Schottland anreisen. Ebenfalls nicht entgehen lassen sollte man sich das Licht- und Tonspektakel des Enchanted Forest, das jedes Jahr im Oktober unter einem anderen Motto stattfindet. Nach Sonnenuntergang verwandelt sich ein neben dem Festival gelegenes Waldstück in eine verwunschene Zauberwelt aus Farben und Klängen, die man auf festgelegten Wegen durchstreifen kann.

Wanderungen um Pitlochry

Rund um Pitlochry besteht ein Netz aus Wanderwegen durch hügelige Wälder und vorbei an malerischen Lochs. Eine relativ kurze Route führt vom Dorf rund um den Stausee Faskally mit seinen kleinen Buchten, der gerade im Herbst malerisch wirkt, wenn sich die roten und goldenen Blätter auf der Wasseroberfläche spiegeln. Eine andere Halbtagestour führt auf den 735m hohen Ben Vrackie, der einen unvergesslichen Ausblick auf die bewaldeten Hügel und vielen Seen der Gegend bietet. Der Pass von Killiecrankie ist Schauplatz einer Schlacht, in der schottische Jakobiten 1689 ein überlegenes englisches Heer schlugen. Eine Wanderung lohnt sich jedoch eher wegen der wildromantischen Kulisse entlang des wilden River Garry. Ein Stückchen weiter liegt das strahlend weiße Castle Blair, Stammsitz des Duke of Atholl, das zu den schönsten Schlössern Schottlands zählt und 32 Räume mit antiken Möbeln, Gemälden und Waffen zur Besichtigung geöffnet hat. Auch der Park mit seinen teilweise sehr exotischen Pflanzen ist sehenswert. In der Hochsaison spielt ein in Kilt gekleideter Bagpiper vor dem Schloss und Ende Mai/ Anfang Juni findet eine Parade der Atholl Highlanders statt, der einzigen Privatarmee Großbritanniens.

Foto: Fotolia, 1444275, Elnur

Werbung