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Gran Canaria – der Mini-Kontinent

Gran Canaria weckt wechselhafte Assoziationen. Für die einen steht der Ballermann-Flair im Vordergrund, doch Kenner schätzen die spanische Insel aufgrund der breitgefächerten landschaftlichen Abwechslung. So findet der Besucher von Dünen über Berge und Vulkan bis hin zu einem Fischerort alles, was das Touristenherz erwärmt. Gran Canaria wird nicht umsonst Miniaturkontinent genannt.

Der 1949 erloschene Vulkan Pico de las Nieves ist mit knapp 2000 Metern der höchste Punkt der Insel, im Winter ist die Kuppe manchmal schneebedeckt. Trotzdem wurde der Roque Nublo (Wolkenfels) das Wahrzeichen von Gran Canaria, obwohl der Gipfelaufbau (der ebenso heißt) „nur“ ca. 1800 Meter misst.

Gran Canaria hat alles, was man will

Die Insel ist, wie die beiden bekannten Schwestern Teneriffa und Fuerteventura, vulkanischen Ursprungs. Das Innere der Insel ist gekennzeichnet durch ein Bergland, die Trockentäler führen dann bis an die Strände. Die Trockentäler, die die Einheimischen Barrancos nennen, können sich bei seltenen Regenfällen in reißende Sturzbäche umwandeln. Ebenso verschieden wie die Geographie ist auch das Klima, an den Nordhängen sorgen die Passatwinde für Regen und Nebel und winddichte Jacken als unerlässlichen Begleiter, der Süden wiederum ist der trockenere Teil der Insel. Durch Winde, die aus der Sahara eintreffen, verstärken sich die beiden Gegensätzlichkeiten noch, sodass es sogar Sandwinde und Temperaturen bis zu 50 Grad am Tage und 40 Grad in der Nacht kommen kann. Kein schönes Wetter zum Trekken… Allerdings hat sich die Insel zum Magneten für die Windsurferelite der Welt gemausert, wer also mal alle Muskeln auf einmal so richtig beanspruchen möchte, der sollte sich ein Surfbrett ausleihen.

Die Hauptstadt und die Strände

Ein Gran Canaria Urlaub sollte natürlich immer auch in die Haupstadt Las Palmas de Gran Canaria führen. Mehr als 380.000 Menschen leben dort, das entspricht ungefähr Bochum (allerdings leben auf der ganzen Insel nur 830.000 Menschen). Der Hafen von Las Palmas gehört zu den größten des Atlantiks und prägt die Stadt stark, trotzdem hat sich aufgrund des Klimas (häufig bewölkt, von den Einheimischen als Eselbauch bezeichnet) der Tourismus eher in den Süden der Insel verlegt. Interessanterweise hat eine Studie der Universität von Syracuse (USA) Las Palmas als die Stadt mit dem besten Klima weltweit bezeichnet.

Die Altstadt und Triana

So oder so muss man die Altstadt gesehen haben, den Plaza Santa Ana, mit der fünfschiffigen Kathedrale Santa Ana, gebaut 1497 (!). Auch das Rathaus aus dem Jahr 1853 und das Casa de Colón, ein wunderschöner Kolonialbau inklusive Kolumbus-Museum sollte auf die To-do Liste. Triana, ein Stadtteil nördlich der Altstadt besticht durch atemberaubende Häuser, allesamt um 1900 entstanden, mit kinoreifen Jugendstil Fassaden.

Die Strände sehen tropisch gelb aus, fernab der Touristenblocks findet man auch ursprünglich dunklen Sand und Steine. Ob Wanderung oder Sonnenbaden, Museumsbesuch oder das Erkunden faszinierender Pflanzenwelten, Gran Canaria hat sehr viel mehr als den Partytourismus zu bieten. Und auch ohne Spanischkenntnisse kann man sich dort dank der tourismuserprobten Bevölkerung gut verständigen.