Die Anden sind das höchste Gebirge Südamerikas und nach dem Himalaya die zweithöchste Gebirgskette der Erde. Sie erstrecken sich entlang der Westküste von Venezuela über Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Argentinien bis nach Chile. Hier zu wandern ist ein ganz besonderes Erlebnis.
Die Entstehung der Anden
Grund für die Entstehung der Anden in ihrer heutigen Form ist die Plattentektonik: die Platte Nasca stieß auf die Südamerikanische Platte, durch das Aufeinanderschieben beider Platten entstand schließlich im Laufe der Zeit das Gebirgsmassiv der Anden. Da die plattentektonischen Verschiebungen bis heute anhalten, kommt es immer wieder zu Vulkanausbrüchen und Erdbeben. Aber auch die Entstehung verschiedener Geysire ist eine Folge.
Die Anden bieten eine große geographische Vielfalt, verlaufen doch östlich und westlich der Kordilleren zwei parallele Bergrücken der Anden. Die abwechslungsreiche Palette reicht von in den Ostanden zu findenden Regenwäldern bis hin zum Chilenischen Antarktisterritorium. Die Ausmaße des Bergmassivs sind atemberaubend und nahezu unbegreiflich, zumal sich in den Anden auch die höchsten Vulkane der Welt befinden.
Vielfältige Geographie: funkelnde Salzwüsten, Lagunen und imposante Eisriesen
Ähnlich wie die Alpen sind die Anden ein noch relativ junges Gebirge, dessen Gebirgskette sich mit einer Länge von mehr als 7.000 Kilometern von Nord nach Süd quasi über den südamerikanischen Kontinent erstreckt. Die Anden bieten eine faszinierende Vielfalt, bestehend aus funkelnden Salzwüsten, die sich mit aktiven Vulkanen, farbigen Lagunen, ausgedehnten Hochflächen und imposanten Eisriesen abwechseln. Die geheimnisvolle Weite und die faszinierende Stille der Anden prägen auch das Leben der Menschen in dieser Region. Noch heute gibt es Relikte aus längst vergangener Zeit, wie etwa den Titicacasee und die geheimnisvolle Stadt der Maja Machu Pichu, die auf geheimnisvolle Weise an längst vergangene Kulturen erinnern.
Auf den Spuren der Inka
Obwohl das Gebirgsmassiv der Anden einen äußerst unwirtlichen Eindruck macht, waren hier Hochkulturen wie die Inka angesiedelt – sie gründeten das einzige, sich südlich des Äquators befindliche Großreich. Ihre Geschichte ist jedoch kurz: sie überdauerte nur rund 150 Jahre und wird zeitlich zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert eingeordnet. Die so faszinierende wie legendäre Urmacht bildete aber nicht nur das einzige Großreich südlich des Äquators, sondern schaffte es auch, sich im Laufe ihrer kurzen Geschichte als das Volk mit dem größten Goldreichtum zu etablieren. Für die Inka war all das Gold jedoch ohne jeden materiellen Wert: sie sahen in ihm ein Zeichen für Schönheit und Sonne – ein Geschenk der Götter.
Ein besonderes Reiseziel für Wanderer und Bergsteiger
Die Anden sind aufgrund ihrer Vielfältigkeit heute ein beliebtes Ziel für Wanderer und Bergsteiger. Viele Bergtouren starten am Fuße des vor allem des Aconcagua, dem höchsten Berg Südamerikas. Die Faszination der Anden ist nach wie vor ungebrochen.
Foto: Fotolia, 44482484, Jakob Radigruber