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Fredrikstad – ein Stück norwegischer Kultur am Oslofjord

Die rund 68.000 Einwohner von Fredrikstad haben ihre wunderschöne Stadt schätzen gelernt und pflegen besonders ihr kulturelles Gut mit einer großen Sorgfalt.

Der Ort liegt am Mündungszufluss der Glomma in den Oslofjord. Diese optimale natürliche Lage zog schon vor langer Zeit die ersten Siedler hierher. Aufgrund vieler archäologischer Funde kann belegt werden, dass in dieser Region schon vor 4.000 Jahren die ersten Menschen gelebt haben.

Die eigentliche Stadtgründung von Fredrikstad ist belegt für das Jahr 1567. Der schwedische König Fredrik II. ließ an dieser Stelle eine Reihe von Festungen anlegen. Im Laufe der Jahre ließen sich nicht nur die Angehörigen des Festungspersonals sondern auch Händler und Bauern hier nieder. Rund 100 Jahre dauerte der Ausbau der Festungsstadt, die erst 1903 vom Militär aufgegeben wurde. Sie gilt es die am besten erhaltene Festungsstadt in Norwegen. Heute kann man noch 60 Kanonen der einstigen Bewaffnung bewundern.

Heute ist Fredrikstad eine moderne Handels, Industrie- und Hafenstadt. Dem Stadtgründer wurde auf dem Hauptplatz des Ortes ein Denkmal gesetzt, obwohl er eigentlich ein schwedischer König gewesen war.

Als Sehenswürdigkeit darf vor allem die faszinierende Altstadt gelten. Viele bunte Holzhäuser schmücken ihr Antlitz. Deren Bewohner verschönern die Außenfassaden mit im Sommer blühenden Rankenpflanzen. Das Aussehen der Gamlebyen, so ihr landestypischer Name, wird bestimmt durch die Architektur des vorwiegend 17. Jahrhunderts, weshalb ein jeder Spaziergang zu einer kleinen Reise in die Vergangenheit wird.

Das Stadtmuseum, welches sich im ehemaligen Zuchthaus in der Altstadt befindet, erklärt seinen Besuchern anschaulich die Geschichte von Fredrikstad. Zahlreiche Dokumente aus dem Mittelalter und der Neuzeit belegen ihre militärische Wichtigkeit. Archäologische Funde aus der Umgebung von Fredrikstad runden die Ausstellung ab.

Die gotische Domkirche stammt aus dem 19. Jahrhundert. Beim Betreten der Kirche kann man eine der größten Orgeln des Landes bewundern. Über 4.000 Pfeifen machen den Besuch zu einem unvergesslichen Klangerlebnis. Die Glasmalereien an den Fenstern wurden von Emanuel Vigeland angefertigt. Er ist der Bruder des berühmten norwegischen Bildhauers Gustav Vigeland. Das Altarbild fertigte Axel Revold an, dessen malerische Künste auch über die Grenzen Norwegens bekannt sind.

Die Stadtbefestigung Kongsten leicht außerhalb der Stadt ist ein herrliches Zeugnis für das militärische Denken in der Neuzeit. Seine noch heute begehbaren unterirdischen Räume und Gänge sollte man auf gar keinen Fall verpassen.
Auch der Sport kommt in Fredrikstad nicht zu kurz. Der Fredriksstad FK ist einer der erfolgreichsten Fußballklubs in Norwegen. Ihnen gelang schon neun Mal der Triumph in der norwegischen Meisterschaft und bereits zehn Mal konnte man den norwegischen Pokal erringen. In das heimische Stadion finden rund 10.000 Menschen Platz.

Als Ausflugsziel bietet sich die Insel Isegran an. Hier ist neben der Burg des letzten Jarl, einem Statthalter des Königs, auch eine Seefahrtsausstellung zu bewundern.

Ebenfalls bietet sich der Besuch des Ortes Begby an. Über 3.000 Jahre alte Felszeichnungen sind zu entdecken. Als Motive dienen vorwiegend Schiffe, Tiere, Tänzer und die Sonne. Ein weitere historische Besonderheit sind die über 4.000 Jahre alten Pflugspuren, die als Beleg der sehr frühen Besiedlung der Gegend rund um Fredrikstad dienen.