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Fietsen, Kaas und Gezelligheid

Artikelgebend ist die Offenheit der Niederländer.

Die Niederländer sind schon ein lustiges Völkchen. Wann auch immer ich durch die Supermärkte streife oder den Leuten auf der Straße zuhöre, fühle ich mich ein bisschen, wie im falschen Film, ein Streifen, der ganz und gar meinen Erwartungen entspricht, nur der Ton scheint ein klitzekleines bisschen auf die falsche Spur verrutscht zu sein und egal, wie sehr ich mich anstrenge, ich schaffe es nie, den kompletten Sinn der Sätze zu verstehen – aber zumindest die Hälfte, was durchaus einmal zu interessanten Missverständnissen führen kann.
Artikelgebend ist die Offenheit der Niederländer.

Gott sei Dank sind die Niederländer sehr sprachbegabt und sprechen fast alle nahezu perfektes Englisch, was das Leben unglaublich erleichtert – egal ob es um eine verlorene Geldbörse oder Wegbeschreibungen geht.

Neben Ihrer Sprachaffinität scheinen die Niederländer auch die englische Kultur im Allgemeinen zu mögen – schließlich bekommt man überall „English Breakfast“ mit Sausages und Beans angeboten.

Neben dieser kulinarischen Köstlichkeit ist auch Käse eines der wichtigsten Dinge – wie es zumindest den Touristenhorden vorgegaukelt wird. Allein in Amsterdam findet man mindestens drei Käsemuseen und zahlreiche Läden, in denen man sich durch verschiedenste Sorten futtern und anschließend köstlichen Käse mit nach Hause nehmen kann. Ich habe mein Herz an den Ziegenkäse im Stück verloren und kaufe gleich 500 Gramm – meine Familie wird es mir danken.

Noch verrückter als nach Käse sind unsere lieben Nachbarn jedoch nach Fahrrädern. Im Schnitt zwei Fietsen besitzt der durchschnittliche Niederländer und sieht man sich in der Stadt um, wo überall Räder angekettet sind und man an jeder Straßenecke in Gefahr schwebt, von einem Radler vom Gehweg gefegt zu werden, könnte man gut und denken, es wären 3-mal so viele. Ebenfalls interessant: Die Art, wie die Räder alltagstauglich gemacht werden. Ich habe wohl kein Rad gesehen, das nicht zumindest mit einer Art Transportbox aus Plastik (entweder am Lenker oder am Gepäckträger) ausgestattet war. Auch Kindersitze oder solide Holzwagen am Vorderrad in denen von einer kompletten Hundefamilie über Einkäufe und Pflanzen alles transportiert wird, sind an der Tagesordnung. Mein Highlight war jedoch der junge Mann, der mit einer großen Matratze unter den Arm geklemmt durch die Stadt radelte – Chapeau an die Amsterdamer! Von dieser Fahrradliebe können sich die Deutschen wirklich eine Scheibe abschneiden.


Bild: Fotolia, 28891377, World Ben